Auch im Landkreis Kitzingen richtet der Buchsbaumzünsler teils massive Fraßschäden an Buchsbäumen und -hecken an. Vielfach herrscht Unsicherheit, wie man befallene Pflanzenteile und Schnittgut richtig entsorgt. Wir haben die Antworten.
Der aus Asien eingeschleppte Buchsbaumzünsler breitet sich seit Jahren in Deutschland aus und verursacht massive Schäden an Buchsbäumen und -hecken. Bei dem Schädling handelt es sich um einen Falter, der seine Eier hauptsächlich an den äußeren Blättern des Buchsbaums ablegt. Aus diesen Eiern schlüpfen schließlich die Raupen, die zunächst die Blätter des Buchsbaums und anschließend sogar die Rinde an den Ästen fressen. Dabei sterben alle Pflanzenteile oberhalb der Fraßstelle ab. Der Buchsbaumzünsler verbreitet sich schnell. Pro Jahr können bis zu vier Schädlingsgenerationen entstehen. Nach dem Herausschneiden von befallenen Pflanzenteilen stellt sich die Frage, ob das anfallende Material schadlos über die Kompostierung verwertet werden kann.
Pflanzenteile und Schnittgut, die mit dem Buchsbaumzünsler befallen sind, gehören nicht auf den Komposthaufen im eigenen Garten. Bei der Eigenkompostierung werden die für die Abtötung der Raupen notwendigen Temperaturen nicht sicher erreicht. Auch die Häckselplätze in den Gemeinden scheiden als Entsorgungsmöglichkeit aus, da das Material dort häufig über einen längeren Zeitraum liegt und damit die Gefahr besteht, dass sich der Schädling ungehindert ausbreitet.
Das Kompostwerk Klosterforst dagegen wird problemlos mit dem Schädling fertig. Das Grüngut wird dort schnell verarbeitet und zu großen Mieten aufgesetzt, die sich in kurzer Zeit stark erhitzen. Die hohen Temperaturen werden in den Mieten über mehrere Wochen gehalten, so dass die verschiedenen Stadien des Buchsbaumzünslers sicher abgetötet werden.
Fällt eine kleinere Menge des befallenen Materials an, kann auch die Biotonne genutzt werden. Die moderne Vergärungs- und Kompostierungsanlage Rothmühle, wo die Kitzinger Bioabfälle verwertet werden, wird ebenfalls problemlos mit dem Schädling fertig.
Hierzu wertvolle Tipps und Hinweise von Mechthild Engert, Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege:
Buchs spielt in Gärten, Parks und auf Friedhöfen eine große Rolle, die andere Pflanzengattungen nicht leicht füllen können. Buchs verträgt Frost, Trockenheit, Nässe, Schatten und kann leicht in Form geschnitten werden.
Darum lohnt es sich, die Raupen einzudämmen. Vögel, wie Spatzen und Rotschwänzchen, Wespen und Spinnen, sind natürliche Feinde der Zünslerraupen. Besonders leicht erreichen die Vögel das Innere der Sträucher, wenn diese locker aufgebaut sind, also nicht zu dicht geschnitten werden.
Raupen und Schmetterlingspuppen können von Hand abgesammelt, mit Besen oder mit einem starken Wasserstrahl von den Blättern entfernt werden. Bei einem starken Befall können zugelassene Pflanzenschutzmittel, etwa auf Neemölbasis, eingesetzt werden. Wichtig ist, die Pflanzen bereits ab Mitte März bis in den Oktober zu beobachten und frühzeitig zu handeln.
Ist der Buchs schwer geschädigt, ist es einen Versuch wert, ihn tief zurückzuschneiden. Oft treiben die Pflanzen, auch im folgenden Jahr, leicht wieder aus.
Mechthild Engert, Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege: Tel. 09321 928-4205, E-Mail: mechthild.engert@kitzingen.de
Nikolaus Schneider
Landratsamt Kitzingen
Kompostwerk Klosterforst
97318 Kitzingen
97318 Kitzingen